Netzwerkverbindung: Ethernet vs. WLAN
Die Verbindung zum Internet und einem Firmennetzwerk ist mittlerweile essenziell für das alltägliche Arbeiten.
Wichtig ist es deshalb, dass stets die bestmögliche Netzwerkverbindung besteht. In den folgenden Zeilen möchte ich die User dabei unterstützen, die beste Lösung für die Netzwerkverbindung zu finden.
Grundlagen
Als grundlegende Netzwerkverbindungen stehen bekannterweise die Lösungen mit oder ohne Kabel zur Auswahl. Eine kurze Erläuterung der Unterschiede sowie deren Vorteile und Nachteile werden wir im nachfolgenden Text behandeln:
1. Ethernet
2. WLAN / WiFi
3. Wann soll ich was verwenden?
4. Fazit
1. Ethernet
Die klassische Netzwerkverbindung, welche die kabelgebundene Datenübertragung ermöglicht, wird heutzutage nahezu nur noch mittels Ethernet-Technologie genutzt. Die Netzwerkverbindung wird dabei mit einem Ethernet Kabel, welches mit einem RJ45 Stecker versehen ist, hergestellt.
In der Umgangssprache wird dieses Kabel oftmals auch als LAN-Kabel bezeichnet, was jedoch technisch nicht ganz korrekt ist. Denn als LAN (auch bekannt als Local Area Netzwerk) bezeichnet man ein fix abgestecktes und nach Aussen mit verstärkten Sicherheitsmassnahmen abgeschlossenes Netzwerk, auf welches nur Geräte Zugriff haben, welche die entsprechenden Verbindungs- & Einwahl-Vorgaben erfüllen. Das Kabel stellt somit lediglich die Verbindung, resp. den Zugang sämtlicher Devices zu dem entsprechenden Netzwerk her.
Vorteile der Ethernet-Verbindung
- Sehr zuverlässig, sprich keine Unterbrüche in der Datenübertragung
- Fixe Verbindung zum entsprechenden LAN, sobald das Gerät gestartet ist (ohne zusätzliches Anmelden am Netzwerk)
- Sehr schnelle und stabile Datenübertragung
Nachteile der Ethernet-Verbindung
- Die Anbindung zum Netzwerk ist standortgebunden
Gängige Ethernet Typen
- 10 MBit/s Ethernet: Standard-Version via Koaxial-Kabel mit Rundkabel und Bajonetverschluss
- 10Base Ethernet: 10 MBit/s Übertragungsrate via Twisted Pair Kabel im CAT-3 oder CAT-5 Standard
- Fast Ethernet: 100 MBit/s Übertragungsrate via Twisted Pair oder Glasfaser Kabel
- Gigabit Ethernet: 1.000 MBit/s Übertragungsrate via Cat-5 Kabel
- 10-GBit/s-Ethernet: Übertragung durch speziell dafür ausgelegte Kupfer- oder Glasfaser-Kabel (IEEE 802.3ak und IEEE 802.3an / IEEE 802.3ae) mit spezifischen Steckertypen
- Power over Ethernet: bei dieser Variante steht nicht die Übertragung von Daten im Fokus, sondern das verbundene Gerät mit dem nötigen Strom für die Funktionalität zu versorgen (IEEE 802.3af Standard)
2. WLAN / WiFi
Als WLAN (Wireless Local Area Network) bezeichnet man im eigentlichen Sinn ein Netzwerk, auf welches in einem regional absteckten Einzugsgebiet mit allen WiFi-fähigen Geräten zugegriffen werden kann. Wie der Name schon sagt, geschieht dies «wireless», also kabellos.
Einer der grossen Vorteile der WLAN-Technologie ist, dass auf simple Weise ein kabelloses Zusatz Netzwerk geschaffen werden kann, welches parallel vom firmeninternen Netzwerk von externen User-Gruppen genutzt werden kann. Dies ermöglicht beispielsweise das Anbieten eines Gast-WLANs für Besucher, welches lediglich den Zugang zum Internet, nicht aber den Zugriff auf das firmeninterne Daten-Netzwerk erlaubt.
Ein weiterer sehr grosser Vorteil der WLAN-Netzwerktechnologie ist das Arbeiten mit Mobilen Geräten. Wenn das Firmennetzwerk nicht nur als kabelgebundene, sondern auch noch als WLAN Variante zur Verfügung steht, können sich die Mitarbeiter innerhalb der Firma flexibel mit ihren Notebooks bewegen und haben trotzdem immer vollen Zugriff auf sämtliche Unterlagen, die sie zum Arbeiten benötigen.
Vorteile der WLAN-Verbindung
- Flexibles Arbeiten an unterschiedlichen Standorten in der Firma, ohne fix am Netz angeschlossen sein zu müssen
- Einfacher Wechsel zwischen verschiedenen vorhandenen Netzwerken
- Zugriff auf wichtige Daten mit WLAN-fähigen Geräten, die nicht über einen Ethernet-Anschluss verfügen (z. Bsp Tablets, SmartPhones, etc.)
Nachteile der WLAN-Verbindung
- Eine Wireless Verbindung ist oftmals fehleranfälliger als eine Kabelverbindung. Es gibt mehrere Faktoren, wie Distanz, Wände und andere Signale, welche die Verbindung merklich beeinflussen können.
- Zugriff nur mit WLAN-fähigen Geräten möglich
Frequenzbänder
2.4 GHz Band
- Weitverbreitetste Frequenz zur Übertragung von Daten im WiFi Bereich
- Die Frequenz schafft eine verlustärmere Datenübertragung, selbst bei leicht abschirmenden Materialien
- Jedoch selbe Frequenz wie Bluetooth, Mikrowellengeräte, etc., daher störungsanfälliger
5 GHz Band
- Deutlich höhere Übertragungsraten möglich
- Weniger Störfaktoren, da weniger andere Geräte diese Frequenz nutzen
- Jedoch spürbare Funktionseinschränkung bei abschirmenden Materialien
Herkunft WLAN Norm
Die heutigen WLAN-Standards beginnen allesamt mit dem Namen «802.11». Der Grund hierfür ist die Geburtsstunde des bis heute noch aktuellen Standards: dieser wurde nämlich erstmalig im Februar 1980, also 802 veröffentlicht. Publiziert wurde dieser vom Institute of Electrical and Electronics Engineers oder kurz auch IEEE genannt.
Die Nummer 11 hinter dem Punkt ist dabei der entsprechenden Normenfamilie für WLAN-Netzwerktechnologie zu verdanken, welche durch das IEEE fix definiert wurde.
Aktuell gängige WiFi Standards
- 802.11b: seit 1999 meist verbreiteter Standard im 2 GHz Band mit 11 Mbit/s Übertragungsrate
- 802.11n: aktuell stark verbreiteter Standard mit bis zu 150 Mbit/s (2.4 GHz), resp. 433 Mbit/s (5 GHz) Übertragungsrate
- 802.11ac: aktueller Technologie-Nachfolger von «n» mit 1’300 Mbit/s Übertragungsrate (nur auf 5 GHz Band)
- 802.11ax: neuste Technologie auf dem Markt mit bis zu 9’600 Mbit/s auf 2.4 GHz und 5 GHz Band
3. Wann soll ich was verwenden?
Solange man sich mit dem Arbeitsgerät stets an einem fixen Arbeitsplatz befindet, empfehlen wir eine Kabelverbindung. Auch wenn die entsprechende Verkabelung des Arbeitsplatzes mit einem kleinen Aufwand zur Einrichtung verbunden ist, erspart die Kabelverbindung meist spätere Bauchschmerzen.
Für Netzwerkverbindungen unterwegs, resp. nicht an einem fixen Arbeitsplatz ist natürlich die Wireless Verbindung besser geeignet, da sie viel flexibler ist.
4. Fazit
Egal, welche Variante genutzt wird, sie muss den jeweiligen Anforderungen entsprechen. Grundlegend gilt aber noch immer: Wann immer möglich, sollte das Arbeitsgerät mit dem Netzwerkkabel verbunden werden.